Mein Leserbrief in der Luzerner Zeitung:
100000 Menschen pflegen Angehörige unentgeltlich
«Pflege: Hilfe für freiwillige Helfer», Ausgabe vom 15. Februar
Die mahnenden Worte von Regierungsrat Guido Graf, dass Angehörige bei der privaten Pflege nicht nur zu ihren Liebsten, sondern auch zu sich selbst schauen sollen, bringen es auf den Punkt: Rund 100000 Angehörige leisten einen enormen Einsatz für die unentgeltliche Pflege ihrer Angehörigen und kommen dabei selbst oft an den Anschlag.
Durch die oft sehr aufopfernde, längerfristige Pflege von Angehörigen wird die unterstützende Person stark belastet. Die Pflegeleistungen kommen zusätzlich zu den sonstigen Aufgaben wie Kindern, Arbeit und Haushalt und erhöhen den Druck auf die pflegende Person.
Hinzu kommt die emotionale Belastung. Anders als bei professionell Pflegenden fehlt bei privaten Pflegenden oft die schützende Distanz, da es sich um Angehörige handelt. Abgrenzung ist viel schwieriger.
Die CVP Kanton Luzern sammelt zurzeit Unterschriften für eine kantonale Initiative. Das Ziel ist Menschen zu unterstützen, die Angehörige zu Hause pflegen und betreuen. Dafür soll die pflegende Person als Anerkennung ihrer Leistung jährlich 5000 Franken vom steuerbaren Einkommen abziehen dürfen. So wird aus meiner Sicht ein moralisches und finanzielles Zeichen der Wertschätzung für den grossen persönlichen Einsatz Pflegender gesetzt.
Der Vorteil eines steuerlichen Abzuges liegt auf der Hand: Die öffentliche Hand muss die Gelder zur Pflege nicht selber zur Verfügung stellen. Und die Personen, die freiwillig und unentgeltlich hilfsbedürftige Personen pflegen, können jährlich, unbürokratisch einen steuerlichen Abzug geltend machen.
Die Zahlen im erwähnten Artikel sind eindrücklich und unterstreichen die Wichtigkeit der privaten Pflege.
Kann eine Person, so lange wie es nur möglich ist, zu Hause im gewohnten Umfeld bleiben, so können lieb gewonnene Routinen beibehalten werden