Mein Leserbrief in der Luzerner Zeitung:
Welche Nachteile Frauen im Beruf haben
«Die Bewegung der Gleichstellung stagniert», Ausgabe vom 7. März
Im Umfeld des Tages der Frau am 8. März wurde das Thema Frauen in Politik und Wirtschaft mehrfach aufgenommen. Laut der Luzerner Politologin Gesine Fuchs stagniert die Gleichstellungsbewegung seit dem Jahr 2000. Ich wollte es genauer wissen und lancierte eine Online-Umfrage. Dank der beachtlichen Teilnahme von 94 Frauen ist es möglich, die allgemeine Befindlichkeit zu beleuchten.
Es gibt für die Mehrheit der Frauen Situationen im Leben, bei denen das Geschlecht etwas ausmacht. Fast die Hälfte findet zudem, dass nicht alle, unabhängig vom Geschlecht, die gleichen Chancen haben. Es ist nicht die grosse Masse, die in ihrer beruflichen Situation, etwa mit Teilzeitpensen oder Jobaussichten, Schwierigkeiten hat. Aber in Kommentaren zur Umfrage wird auf verschiedene Herausforderungen hingewiesen. Deshalb ist es wichtig, individuell nach den richtigen Lösungen zu suchen und als Arbeitnehmer und -geber flexibel zu sein. Es sollte nicht sein, dass Frauen ihre Karriere in jungen Jahren und ohne Kinder besser verfolgen können als mit Kindern oder im fortgeschrittenen Erwerbsleben.
Die Kinderbetreuung ist für viele nach wie vor nicht optimal gelöst. In aller Munde sind immer noch mehr Kindertagesstätten, doch wahrscheinlich gehen die Bedürfnisse nun mehr in Richtung besserer Finanzierung der Betreuung sowie Lösungen während der Ferien.
Ich hoffe sehr, dass mit den bevorstehenden Wahlen eine grössere Beteiligung der Frauen im Politbetrieb ermöglicht wird. Damit die Bevölkerung besser repräsentiert wird.
Andrea Huber Graber, Kantonsratskandidatin CVP, Luzern